Znaim
Znojmo, Südmähren, Tschechische Republik
Zum Glück waren wir am abenteuerlichen Wanderweg, bei unserer 250. Wanderung, durch Zufall verkehrt unterwegs. So hatten wir bereits einen wunderschönen Blick auf die Stadt an der Grenze zu Österreich, ehe uns der Bummelzug aufnahm.
Znaim, die herrliche Königsstadt, wurde von Premysl Otakar I. persönlich gegründet. Der Bummelzug schnauft im Schritttempo von der Thaya hinauf in die Altstadt. Ich war schon einige Male in Znaim, vor allem mit unseren Busgruppen von CÄSAR, jedoch hatten wir noch nie eine Stadtführung. Bis dato war den Gästen einkaufen wichtiger, als Geschichte. Und so habe ich ehrlich auch noch nie mitbekommen, wie groß die Stadt ist und vor allem wie hoch oben sie liegt.
Der Bummelzug schnauft Stück für Stück durch die alten Gässchen. Ich kann die Vergangenheit regelrecht riechen. Hier erzählt jedes Häuschen seine eigene Geschichte. Der verboten, stahlblaue Himmel überstrahlt das Szenario und entschädigt uns für die anstrengende Wanderung.
Leider erzählt die Begleiterin die Stadtgeschichte nur auf Tschechisch, naja, alles können wir als einzige Österreicher im Zug nicht erwarten. Übrigens die gesamte Tour dauert fast 2 Stunden.
Am Premyslovcu ist eine zwanzigminütige Pause. Wir nehmen die Möglichkeit, einmal die Tour unterbrechen zu können gerne an und verlassen gut gelaunt den Zug. Mittlerweile grinsen wir mit der Sonne um die Wette und stapfen die gefahrene Strecke ein Stück zurück. In einem kleinen Gässchen stand ein Kellner vor einem sehr nett wirkenden Lokal und winkte freundlich den Zugfahrern zu. Da wollen wir hin. Und wir werden die Entscheidung nicht bereuen.
Danach geht es gut gestärkt zu Fuß durch die Stadt. Wir stehen am Hauptplatz. Oder doch nicht? Znaim hat viele schöne Plätze. Und super erhaltene Bürgerhäuser. Es lohnt sich auch immer wieder einen Blick nach oben zu riskieren. Oder nach unten – die Unterirdischen Gänge sollen sehr spektakulär sein, denn immerhin ziehen sie sich über 27 Km unter der Stadt hindurch. Aber wir haben heute genug von Abenteuer und bleiben lieber in den kleinen Gässchen. Lassen uns einfach treiben, umrunden die Altstadt, sehen die alten Stadtmauerreste und kommen wieder zurück ins Innere. Leider ist der Rathausturm gerade eingerüstet.
Zurück zum Ausgangspunkt. Sodann noch bis zur romanischen St. Katharina Rotunde und den absolut traumhaften Blick von der Znaimer Burg genießen.
Irgendwo auf der anderen Seite der Thaya waren wir heute Vormittag. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da jetzt überhaupt noch dran denken will. Oder soll ich einfach nur stolz und dankbar sein?
Unser Zug schnauft gerade wieder nach oben. Wir nehmen Abschied vom traumhaften Ausblick, spazieren gemütlich an der Brauerei vorbei und setzen uns wieder in den Zug. Entspannt tuckern wir durch die Stadt. Passieren den Bahnhof und halten noch beim Kloster Louka, wo sich offenbart, dass Znaim auch eine Weinstadt ist. Leider aber auch ein 0,0 Land für Autofahrer, also darf ich mein Glas Wein nicht vor Ort trinken. Nett wäre jetzt so das eine oder andere dargebotene Gläschen… Naja, dann nehme ich halt eine Flasche mit – wir werden auf unseren erlebnisreichen Tag am Ende des Tages in unserem Quartier, dem Jukebox-Hotel in der Excalibur City anstoßen. Dazu gibt es alte Schlager, Rock'n Roll und mehr aus der Jukebox im Aufenthaltsraum.
Der Bummelzug quetscht sich die Thaya entlang zwischen Kleingartensiedlungen hindurch, biegt auf die, uns so bekannte Brücke ein, und "spukt" uns bei unserem Einstiegspunkt dem Muzeum motorismu aus. Wir winken den beiden vom Zug noch nach!
Jetzt aber ab ins Quartier, dem Jukebox Hotel, Weinflasche auf, Musik an und Füße hochlagern.
Und wer jetzt Lust auf Znaim hat: für Gruppen ab 6 Personen organisiert unser Partner CÄSAR ganze Programme, Reisebusse, gibt Tipps und mehr. Natürlich auch gerne mit Weinverkostung! Oder mit Nächtigung. Und nicht vergessen, in Znaim gibt es auch immer wieder viele tolle Veranstaltungen und natürlich noch viel mehr zu erleben, als wir heute geschafft haben.
Wien, 03.06.2023