Windräder-Rundweg

Mitterbach bei Grünbach, Mühlviertel, Oberösterreich

Im Internet findet man fast gar nichts über diesen knapp 5 km langen Rundweg, der direkt beim Forellenwirt startet. Die Wandertafel der "Hauswanderwege" ist schon in die Jahre gekommen, nichts destotrotz weisen in weiterer Folge gelbe Hinweisschilder, wie überall in dieser Region, dem Wanderer den richtigen Weg.

Vorbei am riesigen "Feitl" geht es gleich mal ein Stück bergan. Herrlich duften die Wiesen und Felder, Kühe grasen friedlich. Es geht in den Wald, über den Hängerbach und ein Stück bergauf bis zum Windpark Spörbichl, der bereits zur Gemeinde Windhaag bei Freistadt gehört. Ich muss schmunzeln, als wir um die Ecke biegen und auf die zwei Windräder blicken. Der, in dieser Region so bekannte Windpark Spörbichl ist wahrlich entzückend.

Nun gut, als Wiener leben wir schon praktisch mit der, wenige Kilometer entfernten Parndorfer Platte und dem seit 2000 immer größer werdenden Windpark. Im Energiepark Bruck/Leitha besteht sogar die Möglichkeit ein Windrad zu erklimmen und die Technik von innen zu erleben, sowie die herrliche Aussicht zu genießen. Wenn man fit genug für 279 Stufen ist.

Aber ich muss neidlos gestehen, so eine tolle Aussicht, nämlich bis zum Plochwald, St. Michael bis hin zu Temelin und den Alpen haben unsere Windräder am Rande der Großstadt in der Ebene nicht. Nett hier auf dieser Anhöhe mit dem Bankerl. Über unsere Köpfe kreist ein Greifvogel.

Wir ziehen weiter, erreichen Spörbichl, werfen einen Blick in die kleine Kapelle am Wegesrand und kommen mit Einheimischen ins Gespräch. Fast überall kommt man hier mit Menschen sofort zum Plaudern, tauscht kleine Ereignisse aus und erfährt neues aus der Region. So unglaublich entspannend, das Mühlviertel, die Natur, die Region und die Bewohner. Eine wahre Wohltat für uns von Hektik geplagten Großstadtmenschen.

Ein paar Höfe weiter bleiben wir wieder plaudernd stehen. Ja, Zeit sollte man sich nehmen für diese, auch im Winter begehbare Route. Wir passieren einen Steinbruch mit faszinierenden Steinformationen. Noch mehr begeistert mich diese Vielfalt an Schmetterlingen, die rund um uns flattern. Leider sind sie nicht sehr fotogen und ich habe mein Tele nicht dabei, so erwische ich nur die ganz netten.

Die Sonne brennt auf die Erde, sogar hier auf rund 900 m Seehöhe und so bin ich froh, nach den Fischteichen wieder in den Wald abtauchen zu können. Am Ende der Waldstrecke stehen wir beim Biohof Schinagl, wo die Hühner viel mehr Auslauf als nötig haben. Wo die Nudeln noch selbst gemacht werden und jeden Freitagnachmittag eine Einkaufsmöglichkeit von regionalen Produkten unser Urlauberherz erfreut. Außerdem gibt es die herrlich frischen Eier auch im Dorfladen, gleich neben dem Forellenwirt. So ein Paradies hier.

Wir treffen Anni und bleiben wieder mal tratschend stehen. Danach passieren wir noch den Bauernhof Auer, wo man jederzeit eine Kutschenfahrt buchen kann. Das haben wir natürlich auch schon probiert und guten Freunden zum Geburtstag geschenkt. Vorbei an der Feuerwehr, dem Bauernhof mit der Kuh, die uns schon sucht, kommen wir zurück zum Forellenwirt, wo Doris bereits unseren Tisch gedeckt hat. Jetzt freue ich mich auf eine frische Forelle, ein gepflegtes Bier und die Mehlspeise des Tages. Oder vielleicht doch den weithin bekannten Kaiserschmarren aus den Eiern vom Biohof Schinagl? Danach "rollen" wir nur noch das Stück bis zu unserem Ferienhaus. Praktisch, wenn man Wanderwege gleich direkt vor der Tür hat.

Strecke lt. Angabe vor Ort: rund 5 Km

Höhenmeter lt. Internetangabe: rund 170

Start und Ziel: Forellenwirt, Parkplatz vorhanden, öffentlich nicht erreichbar

Unsere Dauer inkl. Fotos und einigen "Plauderpausen mit Einheimischen": 2 ½ Stunden

Wichtiges: Großstadtwanderer

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung gut beschildert. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, jedoch keine Rastmöglichkeiten gefunden. Einkehrschwung beim Forellenwirt einplanen - Öffnungszeiten findet man im Internet. Hier gibt es auch Übernachtungsmöglichkeit - Zimmer, Ferienhaus, Campingstellplätze.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate

Transparenz

Wien, 16.07.2022