Gretel Weg

Eigentlich ist es ein Tag zum Schlafen. Es ist düster, regnerisch und wir sind so richtig lustlos.

Gretel Felsen
Gretel Felsen

Dennoch, wir müssen uns bewegen und so stehen wir am Marktplatz in Warth, einem malerischen Dorf in der Buckligen Welt. Die Region, die für ihre sanften Hügel und idyllischen Landschaften bekannt ist, bietet eine einladende Umgebung für Naturfreunde und Wanderenthusiasten. So waren wir schon u.a. in KatzelsdorfSeebensteinGrimmenstein, Lichtenegg und letztens in Hochegg unterwegs.

Der Name "Warth" leitet sich vermutlich von einem slawischen Wort ab, das eine bewachte Stelle oder einen Wachturm bezeichnet. Diese Bezeichnung könnte auf die frühe Geschichte des Dorfes hinweisen, in der möglicherweise ein Wachturm zur Verteidigung genutzt wurde sinnieren wir vor uns hin, während wir noch gemütlich einem Stück Radweg folgen. Doch schon gleich zeigt der gelbe Pfeil bergauf. Hurra! Genau mein Humor.

Und es geht bergauf und bergauf. Schon bald sind wir in Höhe und dann sogar über der Südautobahn. Interessant wie klein sogar schwere Sattelschlepper von dieser Perspektive ausschauen. Wieder einmal bereue ich meine Großstadtwandererkilos. Gut, in letzter Zeit sind wir zwar auf Achse gewesen, jedoch nicht sehr hoch hinauf. Bisserl Kondition verloren, schimpfe ich mich selbst und denke an die vielen Weihnachtsleckereien, die wieder von meinen Hüften sollten.

Gefühlt 100-mal bleiben wir stehen. Gut, so oft auch wieder nicht, dennoch der Gretel Weg ist anfangs kein gemütlicher Spaziergang für so Großstadtwanderer wie uns.

Und trotzdem haben wir die, auf den Wandertaferl angegebene Zeit beim Gretel Felsen angekommen, geschafft." Hier tritt von Kalk dominiertes Gestein an die Oberfläche und die Felswand, der Gretel Felsen ragt über die Baumkronen hinaus". So steht es auf der Infotafel, jedoch ist die Aussicht schon mehr wie verwachsen. Heute eh egal, denn der Schneeberg versteckt sich hinter einer dicken Wolkendecke.

Ab nun folgen wir freudestrahlend den weiß-blau-weißen Markierungen geradeaus und in weiterer Folge bergab. Schon bald haben wir eine, für das Wetter, traumhafte Fernsicht. Und die Markierung geht in grün über. Nur grün ist leider nicht mehr so sorgfältig markiert, daher heißt es manchmal bisserl raten und hoffen.

Gemütlich geht es über das Ortschafterl Buchen bergab ab nach Petersbaumgarten. Kurz vorher erwischt uns die Regenfront, die uns aus Wien gefolgt ist. Zum Glück ergattern wir im Dorfwirtshaus noch einen Tisch und lassen uns verwöhnen, während es draußen regnet.

Nach unserer Pause hat sich der Regen soweit verzupft, dass wir nur noch in leichtem Nieselregen über den Radweg, der entlang der Bahnstrecke sowie der Pitten verläuft, zurück nach Warth gelangen. Wandertaferl sucht man hier vergebens, aber mit Orientierungssinn geht es zurück nach Warth. Das letzte Stückerl ist bisserl fad, auch wenn wir hin und wieder auf die ersten Frühlingsblüher, wie Schneeglöckchen, Dirndl und Forsythie treffen.

Der Weg ist übrigens ein permanenter IVV-Wanderweg.

Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.

Strecke: 6,5 Km

Höhenmeter: 251 Hm

Tourbeschreibung: mittel

Höchster Punkt: 595 m

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Marktplatz Warth

Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: Bahn und Bus

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos und Mittagspause: rund 3 ½ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: ja in Petersbaumgarten oder dann in Warth

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: Gut, jedoch unterschiedlich markiert. Ab Petersbaumgarten fehlt mehr oder minder eine gut sichtbare Markierung, man folgt hier einfach dem Radweg

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Asphalt, Wald, Forststraße

Was noch wichtig/interessant ist: Bei Regen, wie heute, kann es stellenweise etwas rutschig und glatt werden. Auf alle Fälle gute Wanderschuhe, Wanderausrüstung und etwas Kondition erforderlich.

Wanderung Nummer 313 seit 29.08.2020

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate

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Wien, 17.02.2024