Rappottenstein
15. und letzter IVV-Wandertag
Rappottenstein, Waldviertel, Niederösterreich
Im Waldviertler Hochland (Arbesbach, Rappottenstein, Groß Gerungs, Langschlag und Altmelon) sagen sich echt Fuchs und Hase gute Nacht.
Die Kuenringer konnten 1150 anlässlich der Gründung der mächtigen Burg Rappottenstein nicht wissen, dass die Großstadtwanderer 2023 den leider letzten IVV-Wandertag begehen werden. Gleich nach unserer Ankunft haben uns unsere Freunde vom Yspertal sowie Burgls Vater die traurige Nachricht überbracht. So schade, wieder ein Verein, der wegen Mitgliederschwunds aufhören muss.
Nun gut, wie auch immer, wir lassen uns die Laune nicht verderben und ziehen los. Schon in der Vorplanung haben wir uns diesmal für die mittlere Route entschieden. Kaum zu glauben, dass diese, rund 320 Personen zählende Ortschaft, eigentlich seit dem 14. Jahrhundert das Marktrecht besitzt und damit einer der ältesten Marktorte des Bezirks ist.
Anfangs laufen alle 3 Routen gemeinsam. Es geht durch verwunschenen Wald und dem oberen Kamptal, wo der Kampfluß als Naturdenkmal gilt und sich in großen Schleifen durch die Landschaft ziehen darf.
Es ist so unglaublich ruhig entlang der wirklich gut gewählten Route. Hin und wieder wird die Stille mit "Guten Morgen" oder "Griaß eich" fröhlich unterbrochen. Wanderer bei den IVV-Wanderungen grüßen sich fast alle. Und mittlerweile kennen uns schon viele – die Großstadtwanderer mit dem Tiger sind wieder unterwegs.
Wir passieren Ritterkamp und schrauben uns hoch nach Höhendorf, wo die erste Labe- und Kontrollstelle wartet. Witzigerweise gibt es im hohen Waldviertel einen super Sturm (Vorgetränk des Weins mit rund 4 % Alkohol. Sozusagen Traubensaft mit leichtem Alkoholgehalt.). Nur wo verstecken die die Weingärten frage ich mich noch immer, während wir durch grandiose, typisch waldviertlerische Landschaft weiterziehen.
Wir genießen die herrliche Luft, die Stille, die teilweise Fernsichten, dann wieder die Waldstrecken, wo sich allerlei Pilze einfinden. Manchmal raschelt es im Laub, irgendwo klopft ein Specht. Dann geht es relativ lange bergab – und ich befürchte, wo es bergab geht, geht es auch irgendwann wieder bergauf.
Unten angekommen ist die nächste Labe- und Kontrollstelle in Roiten, dem Dorf, wo Friedrich Hundertwasser seine Ruhe gesucht und gefunden hat. Ich kann es verstehen. Diese Gegend ist so das komplette Gegenstück zu unserer hektischen Großstadt. Hier gibt es übrigens das Dorfmuseum Roiten, das immer wieder tolle Veranstaltungen bietet und natürlich sich mit dem großen Künstler Hundertwasser beschäftigt.
Nun teilt sich die Strecke, wir lassen aber die knapp 20 Km lange Route aus und folgen der gelben Route über den Malta Steg retour ins Höhendorf. Und ich bin positiv überrascht. Die Steigung ist gar nicht so steil, wie der Abstieg. Super gewählt die Route! Echt!
Nach unserem nächsten Stempel in Höhendorf geht es gemütlich zurück nach Rappottenstein, wo wir unsere verdiente Mittagspause einlegen werden.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen helfenden Händen, werden unsere Wandermedaille, den bezaubernden Holzwanderschuh als Andenken an die letzte gemeinsame IVV-Wanderung in Ehren halten. Wir wünschen euch alles Gute und vielleicht sehen wir uns ja einmal auf einer anderen Route wieder.
Und morgen geht es zum 46. IVV Wandertag in Gutau.
Angaben lt. Wanderplan vor Ort bekommen
Strecke: 13,2
Höhenmeter: ca. 300
Tourbeschreibung: Mittel
Wo geht es los? Wie kommt man hin?
Start und Ziel: Feuerwehr Rappottenstein
Anreise: Auto – am Tag der IVV-Wanderung Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.
Öffentlich: nehme an Linienbus, wenn überhaupt
Empfehlung für Gruppen: Wanderbusse ab 6 Personen bei CÄSAR
Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?
Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung
Unsere Dauer inkl. Fotos und 2 Pausen: rund 4 ¾ Stunden
Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, keine Rastmöglichkeiten gefunden.
Gastronomie entlang der Strecke: nein
Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:
Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert. Alleine wird es eher schwierig, es gibt aber in Rappottenstein einige beschilderte Wanderrouten, wie u.a. den Bärentrail, der auch beim Lohnbachfall vorbei führt
Kinderwagen: nicht geeignet
Rollstuhl: nicht geeignet
Fahrrad: nicht geeignet
Hunde: an der Leine kein Problem.
Wegbeschaffenheit: Asphalt, Forststraßen, Wald, Wiese
Tipp am Rande: Folge uns auf Facebook und/oder Instagram. Wir berichten laufend über schöne Wanderungen und – sofern uns bekannt – über neue Wandertermine.
Wanderung Nummer 283 seit 29.08.2020
Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos von Fotografin Renate
Wien, 30.09.2023