Libellenteichweg
Limberg, Weinviertel, Niederösterreich
Gleich beim Bahnhof Limberg-Maissau stehen eine große Wanderkarte sowie das erste Taferl "Libellenteichweg".
Ein Stück durch verbautes Gebiet, vorbei an der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. (Patronatstag ist der 25. Juli). Der wehrhafte Turm und die Lage auf einem an 3 Seiten steil abfallenden Hügel lassen auf eine ehemalige Wehrkirche schließen. Wir unterqueren die Steinwegbrücke, eine Viaduktbrücke über die die Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Gmünd fährt.
Schon bald schlängelt sich der Weg neben dem Steinbruch der Firma Hengl entlang. Wir naschen schon wieder Brombeeren, sowie gestern in Pixendorf. Und lassen natürlich auch genügend für die Tierwelt über.
Der Weg geht gemütlich, ohne viel Anstrengung auf Schotterstraßen bis zum Libellenteich und der "Alten Kuh". Die Kuh liegt direkt an der Grenze zwischen Wein- und Waldviertel sowie den Gemeindegrenzen Limberg, Straning und Burgschleinitz. Einer alten Sage nach, steht sie noch heute auf dem Feld des Bauern, auf dem sie damals das Gras gefressen hat.
Daneben ist der Libellenteich, der u.E. in diesem Jahr mit Wassermangel kämpft. Wir legen eine längere Pause ein und beobachten Libellen und Frösche.
Wir ziehen weiter und erreichen den Gänsgraben. Hier hängt ein Schild, dass dieser aufgrund kranker Eschen AUF EIGENE GEFAHR begehen werden darf/kann. Uns ist mulmig zu mute, aber zurück möchten wir auch nicht, vor allem, da uns zuvor Wanderer aus dieser Richtung entgegen gekommen sind.
Und so durchwandern wir dieses wunderschöne, spannende, sagenumwobende Stückerl Erde mit besonderer Ehrfurcht. Lauschen andächtig in den Wald hinein und versuchen die Natur zu verstehen. Nebenbei bitte ich inständig die Eschen, einfach nicht jetzt umzufallen.
Der Gänsgraben ist wahrhaft ein idyllisches Fleckchen, ein tief eingeschnittenes Waldtal zwischen Limberg und Burgschleinitz und wird vom Schleinzbach durchflossen. Er zerschneidet den Ostrand des Manhartsbergrückens, die steilen, teils schluchtartigen Hänge, wo der Granit zutage tritt, sind mit Nadelwald bedeckt. Es wäre echt schade gewesen, wären wir umgekehrt.
Wir überqueren die 2. Maisel-Brücke, passieren das Meeresauge, ohne aber hinaufzusteigen und lassen "Die alte Schmiede" links liegen. Kaum zu glauben, dass hier beim Bau der Franz-Josefs-Bahn und der Bahnbrücken das abgebaute Gestein mit einer Feldbahn wegbefördert wurde.
Ein knackiges, aber sehr kurzes Bergstückerl und wir sind raus aus dem Wald. Wie gesagt, ein absolut sehenswertes Wegstück, aber aufgrund der Gefahr durch die kranken Eschen AUF EIGENE GEFAHR! Empfehlung für diese Strecke gibt es von uns offiziell keine. Die Verantwortung muss jeder Wanderer für sich selbst übernehmen.
Wir sind bei der geheimnisvollen Heidenstatt angekommen. Hier haben von der Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter mehr Menschen gelebt als im benachbarten Burgschleinitz oder Limberg. Auf Schritt und Tritt trafen Forscher auf ihre Spuren - aus Keramik, Stein, Metall, Bein, Glas und sogar Bernstein.
Ab hier verläuft der Weg nur noch leicht bergab, durchquert herrliche Eichenwälder, bietet einen kurzen Blick auf den Steinbruch sowie weite Blicke ins Land, u.a. nach Unterdürnbach. Wir streifen Weingärten, eine alte Streuobstwiese, unterwandern die Bahn und kommen durch eine kleine Kellergasse wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Strecke lt. Internetangabe: 7,9 km
Höhenmeter lt. Internetangabe: rund 100m
Start und Ziel: Bahnhof Limberg-Maissau
Unsere Dauer inkl. Fotos und längerer Pause am Libellenteich: 3 ½ Stunden
Unsere Wandertipps: Großstadtwanderer
Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung sehr gut beschildert. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden. Kein Lokal auf der Strecke. Bitte beachte die Strecke im "Gänsgraben" - nur auf eigene Gefahr!
Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos von Fotografin Renate
Wien, 31.07.2022