Nussdorf - Klosterneuburg

Wien - Klosterneuburg, Industrieviertel, Niederösterreich

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Seit über 500 Jahren wird zu Ehren des Heiligen Leopold in Klosterneuburg gefeiert. Zum Todestag des Landespatrons von Niederösterreich, Leopold III., findet alljährlich an den Tagen um den 15. November in Klosterneuburg das "Leopoldifest" statt.

Und heuer machen wir uns wieder auf den Weg. Nachdem wir inmitten der diversen Lockdowns bzw. deren Aussetzer auf den Geschmack des Wanderns gekommen sind, geht es natürlich zu Fuß nach Klosterneuburg. Also dann mal mit den Öffis nach Nussdorf, unter dem Bahnhof durch und ab zur Donau, die heute tatsächlich blau auf uns wirkt.

Möwen fliegend kreischend über unseren Köpfen hinweg, die Schiffstationen liegen einsam am Ufer, die Zeit der großen Flusskreuzfahrtschiffe ist vorbei. Nur wenige Fußgänger und Radfahrer sind am Treppelweg unterwegs. Wie immer geht der Wind bei der Donau, ich schließe meine Jacke und stelle den Kragen auf. 

In Höhe der Kuchelauer Hafenbrücke erreichen wir den gleichnamigen, kleinen Hafen. Vis-a-vis ist das Kahlenbergerdorf und über uns drohnt der Leopoldsberg in der Abendsonne.

Wir wandern an kleinen Hütten vorbei, passieren ein Gasthaus und umrunden einen riesigen Neubau. Ehe das Industriegebiet beginnt, halten wir in der Bierhütte kurz Pause und überlegen, links oder rechts?

Wir entscheiden uns für links und durchwandern den Gewerbepark, beim großen Billa-Plus-Parkplatz geht es quer drüber um dann entlang der Bahntrasse bis zur Bahnüberquerung in Höhe des berühmten Essl-Museums zu kommen. Über die Straße und die Leopoldgasse nach oben.

Noch ein Stück und wir sehen schon die ersten Stände des Leopoldimarktes, der neben bunten Fahrgeschäften auch Jahrmarktstände aufweist.

Mittlerweile ist blaue Stunde und wir statten dem Stift einen kurzen Besuch ab. Beim berühmten Fasslrutsch'n schauen wir auch vorbei. Vor über 200 Jahren wurde das Brauchtum des Fasslrutschens erstmals in den sogenannten Eipeldauerbriefen erwähnt. Der junge Eipeldauer beschreibt, dass auch er im November 1813 "mit Brettl g'rutscht" ist. Die Tradition ist freilich viel älter, dürfte aber früher nur den Weinbauern vorbehalten gewesen sein, die zur Befüllung über das Fass rutschten. Wo auch immer die Wurzeln des Brauches liegen, wenn man über das Tausendeimerfass rutscht, so heißt es, geht jeder gute Wunsch in Erfüllung.

Genauso zur Tradition des Leopoldi-Festes gehört neben dem sakralen Programm, das immer mit der Männerwallfahrt beginnt, die Schädelreliquie des Heiligen Leopolds. Sie ist nur während des Leopoldi-Fests zu sehen. Markgraf Leopold III. starb am 15. November 1136.

Unsere weiteren Spuren verwische ich hier mal und ich schließe den Bericht in den Minuten, als wir am Weg zum Linienbus 400 sind, der uns wieder sicher nach Wien bringt. Rückfahrt wäre auch mit der Schnellbahn möglich.

Heuer geht der Leopoldimarkt noch bis 15.11.2022. Sobald es einen Termin für 2023 gibt, werden wir auf unseren Seiten davon berichten.

Übrigens, kennst du unseren Weg von Klosterneuburg nach Wien?

Strecke lt. Angabe lt. Internet: rund 7 Km

Höhenmeter lt. Angabe: keine nennenswerten Höhen, lt. Internet rund 40 Hm

Start und Ziel: Start: Nussdorf, Straßenbahnstation der Linie D "Nussdorf" oder S-Bahnstation, Ziel: Stift Klosterneuburg bzw. Linienbushaltestelle von Linie 400 oder Bahnhof

Unsere Dauer inkl. Fotos, Verbleib am Leopoldimarkt: rund 3 ½ Stunden.

Weitere Informationen: Großstadtwanderer

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Beschildert ist nichts, aber einfach der Donau entlang. Rest steht im Text. Übrigens bei links oder rechts, geht es rechts ebenso zur Bahnüberquerung. Nur geht man hier eher durch Wohngebiet und noch entlang der Donau.

Wanderung: 203 seit 29.08.2020

Transparenz

Wien, 12.11.2022