Im Reich des Leechwald Hansi
von Mariatrost zum Hilmteich, Streckenwanderung
Und wie bei uns in Wien für "Ausländer", also nicht Einheimische gar nicht so einfach zu finden. Mit bisserl fragen finden wir Bahnsteig W und sind gleich mal überrascht, dass ein Linienbus mit Wiener Kennzeichen uns bis zur Endstation der eigentlichen Linie 1 bringt. Der Fahrer ist nett, wir hocken in der ersten Reihe und genießen die Fahrt, er wünscht uns noch eine schöne Zeit in seiner Stadt. Haha, mit einem Wiener Bus, wir müssen grinsen.
Doch das Grinsen vergeht uns gleich, während wir 216 Stufen zur imposanten Wallfahrtskirche "Mariatrost" hochschnaufen. Himmel! Im wahrsten Sinne des Wortes! Wie hoch noch? Die Dame im Souvenirladen ist nett und meint nur lächelnd für so Fälle gibt es kalte Getränke. Super Idee, die wir gerne annehmen und gemütlich vom Bankerl aus den ersten Blick auf die wunderschöne, weithin sichtbare Kirche werfen.
Nach einem Besuch der Basilika geht es rechts an ihr vorbei Richtung Friedhof. Weiter die Straße empor, vorbei am Gottscheer Denkmal bis zum ersten Schild "Roseggerweg". 20 Minuten verspricht das Schild bis zum "Häuserl im Wald". Nun ja, und das war es schon mit Schildern.
Wir folgen einfach der Straße, weiter dem Schotterweg und gehen gemütlich durch herrlich kühlen Wald. Gut, so richtig kühl auch nicht, aber besser als in der City. Schön ist es. Wir sehen Specht, Kleiber, Rotkehlchen und andere Vögel. Nur Hansi, den haben wir noch nicht gesehen.
So kommen wir zum romantisch gelegenen "Häuserl im Wald". Aus einer Getränkepause ist eine ausgiebige Mittagspause geworden. Ein nettes Plätzchen auf der Terrasse, eine ansprechende Speisekarte und ein entspannendes Plauscherl mit der einheimischen Kellnerin. So nett, irgendwie will ich gar nicht mehr weiter gehen.
Doch irgendwann brechen wir mit vollem Magen, aber zufrieden auf und kommen schon bald in den sagenumwobenen Wald mit seinen 60-80jährigen Fichten. Wir passieren die Kapelle der Heiligen Rita, die ehemalige Graf Kottulinsky-Stiftung und erreichen die Hilmwarte. Leider nicht zugängig, da sie als Wetter-Radar-Forschungsstation dient. Entzückend ist das kleine Turmwächterhaus.
Am Weg der Menschenrechte geht es nur noch bergab. Der Weg ist zwar eine gute Idee, aber von unserer Seite bisserl doof, wir müssen uns jedes Mal umdrehen um die Rechte, die auf großen Tafeln prangen, zu lesen.
So kommen wir zum "Kletterwald Graz", den wir auslassen und auf die Hilmteichstraße. Hier geht es nach rechts – links ist das LKH, da waren wir falsch, leider fehlen hier Taferl, da mussten wir uns durchfragen – und beim nächsten Fußgängerübergang liegt rechts der etwas versteckte, idyllische, aber recht kleine Hilmteich. Noch eine kurze Pause und dann ab zum Schienenersatzverkehr zurück zum Jakominiplatz. Und wie es für uns Wiener Großstadtwanderer gehört, erwischen wir wieder "unseren" Wiener Linienbus, jedoch mit anderem Fahrer.
Und Hansi? Den bzw. die haben wir leider nicht gesehen. Kein Wunder bei über 30 Grad. Aber laut der netten Kellnerin gibt es im Leechwald tatsächlich unzählige Hansi, vorallem im Winter, wenn sie gefüttert werden. Und übrigens, nicht nur die Linienbusse haben wir Wiener mit den Grazern gemein, auch bei uns heißen die Eichhörnchen Hansi und sind eher im Winter zu sehen.
Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag.
Wir geben zu bedenken, dass sich bei Touren immer etwas ändern kann, wir übernehmen keine Haftung und halten nochmals fest, dass es ein Erfahrungsbericht von unserer Wanderung ist.
Unser Wanderdatum Samstag, 27.07.2024
Angaben gefunden bei der Planung unserer Wanderung bzw. am Wandertag erlebt
Strecke: ca. 6 Km
Höhenmeter: ca. 80
Höchster Punkt: 495 m
Tourbeschreibung: leicht
Start und Ziel: Start: Mariatrost. Ende: Hilmteich
Anreise: mit der Straßenbahn 1 ab Hauptplatz bis Endstation Mariatrost und dann ab Station Hilmteich wieder retour
Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR
Unsere Dauer. Gastronomie (Öffnungszeiten beachten). Markierung. Wegbeschaffenheit.
Unsere Dauer inkl. Fotos, Kirchenbesuch und einer ausgiebigen Mittagspause: rund 4 Stunden (Gerechnet ab Aussteigen in Mariatrost bis Einsteigen in Hilmteich)
Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, viele Rastmöglichkeiten gefunden.
Gastronomie entlang der Strecke: ja
Markierung: am Tag unserer Wanderung nicht wirklich gut markiert, aber wenn man auf der Straße bleibt verlaufen fast unmöglich. Wobei auch die begleitenden Waldwege ans Ziel führen. Und am Ende, bei der Hilmteichstraße bitte nach rechts.
Wegbeschaffenheit: Asphalt, Schotter
Wanderung Nummer 345 seit 29.08.2020
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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos: Fotografin Renate