Klammhöhe, Gföhlberghütte
Klammhöhe, Mostviertel, Niederösterreich
Willkommen 2024.
Nach der Silvesternacht noch recht unausgeschlafen schauen wir dem Tanz der Regentropfen zu. Nach einem ausgiebigen Frühstück, oder eigentlich Restlessen der vergangenen Feiertage brechen wir dennoch zur Klammhöhe auf 618 m auf. Laut Wetterbericht sollte der Regen am Vormittag aufhören. Die Klammhöhe gilt als Gebirgspass im südlichen Niederösterreich und überwindet den Wienerwald zwischen Gföhlberg und Schöpfl. Direkt an der L 119 gibt es einen Parkplatz und hier ist unser Einstieg zur Wanderung auf die Gföhlberghütte.
Der Gföhlberg, nicht mit Gföhl im Waldviertel zu verwechseln, ist die zweithöchste Erhebung im gesamten Wienerwald. Noch lachen wir, als wir die erste Wandertafel sehen und kurz darauf den herrlichen Weitblick in die Mostviertler Landschaft genießen.
Wir sind alleine unterwegs. Jetzt verstehe ich, wieso der Gföhlberg auch ein "unverdientes Schattendasein" in Augen vieler Wanderführer führt. Aber so richtig erholsam für uns Großstadtwanderer nach der heftig "beschossenen" Silvesternacht.
Der Weg ist wildromantisch, der Wald umschließt uns zur Gänze und die würzige Luft dringt in unsere Lungen, während wir uns schnaufend nach oben schleppen. Also die letzten Weihnachtskekse hätten nicht sein müssen, schimpfe ich mich selbst. Wie kann man die Feiertag nur so viel futtern?
Gatschig ist es. Das erschwert den Weg für uns Großstadtwanderer etwas, dafür ist er jedoch absolut traumhaft. Wir steigen die vielen Steine empor. Es scheint, als hätte die Natur uns Stufen organisiert. Ich komme mir fast wie in Venedig vor.
Es ist ruhig. Unendlich ruhig. Wir schweigen, um die Stille nicht zu durchbrechen. Sie tut der Seele einfach gut.
Je weiter wir nach oben kommen, desto kühler wird es. Sogar ein paar Schneereste treffen wir an, ehe wir unser Ziel, die Gföhlberghütte auf stolzen 825 m erreichen. Geführt wird sie als Öko-Schutzhütte von der Ortsgruppe Eichgraben der Naturfreunde. Gebaut nach streng ökologischen Richtlinien und durch ein faszinierendes System ganzjährig geöffnet. Der Gast ist herzlich willkommen und das freundliche Ambiente entschädigt für die, zumindest für uns, doch recht anstrengende Wanderung. Übrigens, man kann sie auch über Stollberg in rund 50 Minuten erreichen erzählt uns ein Einheimischer vor Ort, der Weg wäre, zumindest in seinen Augen, leichter gewesen. Naja, wir wollen es halt wissen und Weihnachtsspeck abtrainieren, scherzen wir mit leichtem Zynismus.
Und so wandern wir nach lustigen Gesprächen und Wandergeschichteln mit den anderen Wanderern am Tisch, gut gestärkt durch regionale, schmackhafte Hausmannskost wieder am gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Und glaub mir, nach dem "Umweltstamperl" stören mich die Steine beim Rückweg nicht mehr. Und mit Vorsicht sind wir gut hinunter marschiert, haben nochmals die herrliche Natur genossen und sind zum Glück im Gatsch nicht ausgerutscht.
Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.
Strecke: rd. 4 Km
Höhenmeter: 210 Hm
Tourbeschreibung: aus unserer Sicht mittel
Wo geht es los? Wie kommt man hin?
Start und Ziel: Klammhöhe (direkt an der L119)
Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos. Beachte bitte die Parkplatzregelung, denn der Rest ist Privatgrund
Öffentlich: Linienbus, Haltestelle direkt am Ausgangspunkt
Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR
Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?
Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung
Unsere Dauer inkl. Fotos rd. 1,5 Stunden. Zuzüglich Pause in der Hütte rund 1 Stunde
Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, keine Rastmöglichkeiten gefunden.
Gastronomie entlang der Strecke: ja, Gföhlberghütte, Öffnungszeiten vorab abfragen
Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:
Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert
Kinderwagen: nicht geeignet
Rollstuhl: nicht geeignet
Fahrrad: nicht geeignet, wobei unser Wanderweg auch als Mountainbikestrecke markiert war
Hunde: an der Leine kein Problem.
Wegbeschaffenheit: Wald, Steine, Forstweg
Was noch wichtig/interessant ist: an unserem Tag sehr rutschig und gatschig. Mehrere Wege führen auf die Gföhlberghütte, wie schon erwähnt soll es über Stollberg angenehmer sein. Wer noch weiter gehen möchte, kann bis zum Gipfelkreuz laufen und dann in einem Bogen wieder retour zum Ausgangspunkt. Ebenso ist die Wanderung individuell erweiterbar.
Wanderung Nummer 303 seit 29.08.2020
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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos: Fotografin Renate
Wien, 01.01.2024