Kahleberg
Altenberg, Sachsen, Deutschland
Da staunen wir Wiener Großstadtwanderer nicht schlecht, als wir am Kahleberg ankommen.
Die dritthöchste Erhebung im Osterzgebirge, zugleich der höchste Berg im sächsischen Teil des Gebirgszuges hat mit unserem Wiener Kahlenberg nicht viel gemeinsam. Erstens kann er nur erwandert werden und zweitens ist er knapp doppelt so hoch.
Sein Name hat einen traurigen Hintergrund. Einst war der Kahleberg, wie unser Kahlenberg, dicht bewaldet. Doch der um 1440 einsetzende intensive Zinnbergbau führte wahrscheinlich bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur kompletten Abholzung großer Waldflächen. Holz wurde als Grubenholz, zum Feuersetzen und für die Erzverhüttung unter Verwendung von Holzkohle benötigt. Erst nach der Wende und der Stilllegung von Industriegebieten verbesserte sich die Luftqualität. Dennoch teilweise ein etwas trostloser Anblick.
Der Rundweg, der gleichzeitig ein Lehrpfad ist, ist angenehm zu gehen und startet fast gleich mit dem Holzfigurenpfad. Die Steigungen moderat und der Ausblick vom Gipfel ein Traum. Wir haben nach fast zwei Wochen endlich schönes Wetter. Ich weiß nicht, wie lange wir auf der Bank hoch über den Galgenteichen und dem Ort Altenberg gesessen sind. Der Blick reicht auf alle Fälle bis nach Dresden. Wenn es noch etwas klarer wäre, könnten wir sogar die Schneekoppe im Riesengebirge erkennen. Leider hat die Bergbaude gerade heute Ruhetag. Wieder ein Stück retour bis zur Schneise 31 und dann nach links. Ab jetzt immer gerade aus.
Wir queren die Rehefelder Straße und wandern bis zur Abzweigung Neugraben. Rechts führt der Weg zu den Galgenteichen, geradeaus an deren Staumauer entlang. Wir folgen dem Weg gerade, biegen am Ende nach rechts ab und kommen noch bei einem Naturschutzgebiet vorbei. Erinnert uns einwenig an unser Schremser Hochmoor im Waldviertel.
Weiter geht der Weg bis zum Campingplatz und führt sodann direkt hindurch zurück zum Ausgangspunkt.
Strecke lt. Angabe: 8,80
Höhenmeter lt. Angabe: 147
Tourbeschreibung lt. Angabe: Mittel. Dem stimmen wir gerne zu.
Start und Ziel: Bahnhof Altenberg
Mehr Infos bei unserem Partner: Infobüro Bahnhof Bürgerhaus Kipsdorf
Anreise: mit dem Auto, Parkplätze "Hinter den Gleisen" vorhanden (bei unserem Besuch gebührenpflichtig, auch am Wochenende). Linienbus oder Eisenbahn
Unsere Dauer inkl. Fotos, Pause am Kahleberg: rund 3 Stunden
Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht:
- Am Tag unserer Wanderung recht unterschiedlich markiert. (Tipp: in der Info am Bahnhof einen Wanderplan mitnehmen)
- Runde für Kinderwagen, RollstuhlfahrerInnen und RadfahrerInnen aus unserer Sicht geeignet.
- Hunde an der Leine kein Problem.
- Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, einige Rastmöglichkeiten gefunden.
- In der Bergbaude am Kahleberg gibt es kleine Speisen und Getränke. Bei uns war sie leider geschlossen. Bitte Öffnungszeiten beachten
Wichtiges: Großstadtwanderer
Wanderung: 239 seit 29.08.2020
Wien, 21.04.2023