Wanderung über den Wolken

Hohe Wand, Industrieviertel, Niederösterreich

Die Hohe Wand. Welchem Wiener, welcher Wienerin ist sie kein Begriff. An Sommertagen pilgern Großstädter/innen regelrecht die knapp 40 Km und die 14 % Steigung auf rund 1.000 m, um dem Mief der Stadt zu entkommen. 

Ich beginne heute mit dem Schlußfoto
Ich beginne heute mit dem Schlußfoto

Heute ist der erste Weihnachtsfeiertag und wir treten die Reise, in der Hoffnung so einigermaßen alleine zu sein, an. Als einziges Auto nähern wir uns der Mautstelle, bezahlen und schrauben uns langsam, aber beständig nach oben bis zu unserem gewählten Ziel. Nach einem zweiten Kaffee wagen wir uns über die Wolken, auf den Skywalk. Nun gut, nachdem es keine Inversionswetterlage gibt, also auf den Gipfel Sonne, im Tal Nebel, sind wir auch nicht wirklich über den Wolken. Dafür haben wir eine traumhafte Weitsicht.

Puh, ein schwindelerregendes Gefühl so hoch über dem Abgrund. Durch die Eisenkonstruktion blicke ich tief hinunter, während der Paraglider freundlich "Frohe Weihnachten" zu ruft und extrem knapp über uns hinweg fliegt. Na, das wäre was für mich!!! Hilfe!!!! Ich erdverbundenes Wesen, so hoch in der Luft. Niemals.

Wir genießen den phänomenalen Blick auf den Wiener Alpenbogen, irgendwo da drüben liegt auch der Türkensturz. Seit 1969 ist hier alles Naturpark.

Nachdem wir den Skywalk, leider ohne Steinbocksichtung, wieder den Rücken zugekehrt haben, geht es auf unsere geplante Rundwanderung. Schon kurz nach Start bereue ich die dicke Winterwanderausrüstung. Es hat gefühlt 15 Grad, die Sonne lacht vom Himmel und wir steigen Stück für Stück nach oben.

Die Wandertaferl geben hier die einzelnen Stationen preis und wir sind mit den 45 Minuten zum Gasthof Luf recht zeitgleich unterwegs. Passt. Als Belohnung gleich mal eine kurze Getränkepause.

Gestärkt geht es weiter Richtung Kleine Kanzel bzw. Nationalpark-Zentrum/Gehege. Die "Kleine Kanzel" (hier könnte der Weg auf rd. 8 Km erweitert werden. Vielleicht mal im Sommer, für heute reicht es) lassen wir über unseren Köpfen stehen und biegen Richtung Gehege ab.

Von nun an geht es nur noch bergab und schon sitzen wir beim Ausgangspunkt am Tisch und überlegen, welche Köstlichkeiten wir uns von der Chefin kredenzen lassen.

Nach der verdienten Pause treten wir den Heimweg an. Die Berge verabschieden sich in den herrlichsten Farben von uns. Es war ein traumhafter, und wirklich recht "einsamer" Tag am Berg.

Strecke lt. Angabe: 6,67. Wobei mit dem Abstecher zum Skywalk ist es einiges mehr

Höhenmeter lt. Angabe: 206

Tourbeschreibung lt. Angabe: leicht, stimmt auch

Start und Ziel: Gasthof Postl auf der Hohen Wand

Anreise: mit dem Auto bis Gasthof Postl - Achtung, Zufahrt auf die Hohe Wand ist gebührenpflichtig. Infos im Internet. Und an starken Ausflugstagen kann die Zufahrt schon mal gesperrt werden - ab 01.01.23 gibt es aber im Internet bereits Tickets zu kaufen und auch eine Übersicht über die freien Kapazitäten

Unsere Dauer inkl. Fotos, Skywalkbesuch, Getränkepause im Gasthof Luf: rund 4 Stunden (Gerechnet ab Verlassen vom Gasthof Postl bis zum Öffnen der Gasthoftür bei der Rückkehr)

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung sehr gut beschildert. Es sind immer die Streckenabschnitte mit Zeitangaben angeführt. Also vom Gasthof Postl - zum Gasthof Luf - Hochkogelhaus - Gasthof Kleine Kanzel. Hier steht man dann vor der Entscheidung links Gasthof Kleine Kanzel oder nach rechts zum Gehege. Wir sind rechts gegangen. Und ab dem Gehege steht dann ohnehin schon wieder Gasthof Postl. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, wir haben genügend Rastmöglichkeiten gefunden. Bei unserer Wanderung waren wir vor dem Beginn im Gasthof Postl auf Kaffee, im Gasthof Luf auf ein Getränk und zum Schluss im Postl essen. Öffnungszeiten beachten.

Eigentlich als Winterwanderung angepriesen, geht aber zu jeder Jahreszeit. Nicht Kinderwagentauglich.

Wanderung: 214 seit 29.08.2020

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate

Transparenz

Wien, 25.12.2022