Hardegger Warte

Hardegg, Waldviertel/Niederösterreich - Start

Strecke ist in jedoch in der Tschechischen Republik

Wir starten bei den Parkplätzen entlang der Bundesstraße mit direktem Blick auf die Burg Hardegg, derzeit in Privatbesitz.

Und ich kriege gleich am Weg zur Thayabrücke einen Schock – dort auf die Hardegger Warte wollen wir?! Und den Weg habe auch noch ich ausgesucht, verdammt, gleich mal ein dickes Minus für meine Planung. Doch jetzt muss ich durch – also ab zur Brücke, die heutzutage problemlos passierbar ist, denn sie führt über die Thaya und genau in der Mitte ist die Staatsgrenze zwischen Österreich und der Tschechischen Republik.

Eine Bilderstrecke, sowie Ausstellungen im alten Zollhaus und gleich nach der Grenze erzählen eindrucksvoll die 150 jährige Geschichte der Verbindung zwischen den Staaten.

So um die 25 m nach der Grenze, bereits im kleinsten Nationalpark der Tschechischen Republik angekommen, zweigt ein Steig nach links – grün markiert – ab und es geht gleich mal ein Stück bergauf. Der Weg wird irgendwie immer schmäler und uns Großstadtwanderer immer wärmer. Na so witzig, und so einfach, wie überall beschrieben finden wir ihn nicht. Für Menschen mit Höhenangst ist er nicht sehr zu empfehlen. Links geht es steil zur Thaya und rechts umringt uns ein herrlich, zauberhafter Wald. Viel schauen traue ich mich nicht, ich fixiere lieber die Augen am Weg fest. Himmel, Arsch und Zwirn. Wieso? Ich frage mich einfach wieso? Wieso habe ich das Wort "Steig" zwar gelesen, aber beiseitegeschoben?

Obwohl innerlich gebe ich schon zu, der Weg ist ein Traum. Links die plätschernde Thaya, der wir in Znaim schon mal abenteuerlich begegnet sind, rechts die hohen Felsen. Ein Traumweg, wäre er nur eine Spur breiter! Auf alle Fälle merkt man, dass hier einst der "eiserne Vorhang" verlief und somit die Natur noch Natur sein darf. Wir befinden uns im Tal zwischen Vranov und Znaim, das einen 40 km langen Abschnitt des Flusses darstellt. Außer Hardegg, der kleinsten Stadt Österreich, gibt es hier keine dauerhaften Siedlungen.

Doch schon bald sind meine Wünsche erfüllt und es geht gemütlich, wenn auch ständig, aber leicht, bergauf. Schön ruhig. Ob wir der scheuen Wildkatze begegnen? Herrlich entspannend, bis mir diese komische Brücke, die nur aus zwei Baumstämmen besteht, den Schweiß ins Gesicht treibt. Genau mein Humor, die brauche ich jetzt. Und dazu meinen "Chef", der frech grinsend mich gleich mal fotografisch festhält, während ich darüber renne. Nur schnell überqueren, mehr will ich gar nicht.

Schon bald lässt mich der Wald alles vergessen und nur noch genießen, während wir das Hochplateau erreichen und nun nur noch dem Asphaltweg bergab folgen. Nach rund einem Kilometer kommt ein Stichweg zu unserem eigentlichem Ziel, der Hardegger Warte. Ein schönes Plätzchen. Zum Pause machen, innen halten und mit der Seele baumeln.

Zurück am Asphaltweg rollen wir gemütlich dem verdienten Mittagessen entgegen. Und wir haben noch Glück und sehen wenigstens eine Smaragdeidechse, die sich nett fotografieren lässt. Ob sie das Hinweisschild für die Radfahrer kennt, das vor der Überquerung der Tiere am Radweg warnt?

Es war echt ein schöner Weg und eine nette Runde. Nachträglich gesehen war auch der Anfang, wenn man nicht gerade sehr ängstlich ist (jedenfalls festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich und bei schlechten Wetterbedingungen aus unserer Sicht nicht zu empfehlen), wunderschön und machbar. Wer es leichter, aber auch steiler möchte, geht nach der Brücke gleich den Asphaltweg bis zum Stichweg zur Warte bergauf und dann wieder retour. Und Reisepass sicherheitshalber nicht vergessen!

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag.

Wir geben zu bedenken, dass sich bei Touren immer etwas ändern kann, wir übernehmen keine Haftung und halten nochmals fest, dass es ein Erfahrungsbericht von unserer Wanderung ist.

Unser Wanderdatum Samstag, 03.08.2024

Angaben gefunden bei der Planung unserer Wanderung bzw. am Wandertag erlebt

Strecke: ca. 6 Km (ab-bis Thayabrücke)

Höhenmeter: ca. 155 Hm

Höchster Punkt: 435 m

Tourbeschreibung: mittel

Start und Ziel: Thayabrücke in Hardegg

Anreise: Auto. Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos. Wir sind aber gleich auf der Bundesstraße auf den Parkplätzen gestanden, da wir nicht gewusst haben, dass es direkt bei der Thayabrücke ebenso Parkplätze gibt.

Öffentlich: Linienbus

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Unsere Dauer. Gastronomie (Öffnungszeiten beachten). Markierung. Wegbeschaffenheit.

Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 2 ¼ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, bis auf die Hardegger Warte keine Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: nein, aber direkt bei der Thayabrücke

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert

Kinderwagen: nicht geeignet – es ginge nur der Asphaltweg, wenn die 12 % Steigung bzw. Gefälle am Rückweg zu bewältigen geht

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Steig, Waldweg, Asphalt

Wanderung Nummer 346 seit 29.08.2020

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate

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