Grabenwanderung nach Litschgraben
Gföhl, Waldviertel, Niederösterreich
Es kommt alles anders, als geplant. Der Tag war so schön durchdacht: Wandern – Langenlois Essen – Eröffnung des 20. Adventzaubers in den Kittenberger Erlebnisgärten.
Jetzt stehen wir am Hauptplatz von Gföhl inmitten Einheimischer und plaudern bei Wildleberkäsesemmel und Staubigen über Gott und die Welt. Es ist Samstäglicher Wochenmarkt und obwohl nur eine Handvoll Marktstände gibt es alles, was das Wiener Großstadtwanderer Herz begehrt und mein Speiseplan für kommende Woche ist in ein paar Minuten erledigt. "Chef" schleppt mal alles zum Auto, während ich noch weiter plaudere und die Zeit übersehe.
Raschen Schrittes begeben wir uns endlich zum ersten gelb strahlenden und kaum übersehbaren Wandertaferl mit "Grabenwanderung 43". Vorbei am Friedhof mit seinem barocken Tor geht es durch Alt Gföhl aus dem Jahre 1381, damals noch als "Dörfl zu Thal oder Altengefell" erwähnt, hinaus auf Feldwegen inmitten bereits abgeernteter Felder.
Trotz des trüben Wetters gibt es eine schöne Weitsicht ins hügelige Waldviertel. Wir befinden uns in der Region "Gföhler Wald" zwischen Kamp und Krems und erreichen bald die waldfreie Nordseite des 635 m hohen Satzbigls mit dem 1. Gföhler Windkraftwerk. Ein zweites ist bald in Sichtweite, es steht in der Ried Bitzen bei Reittern. Aufgrund des heutigen starken Westwindes haben beide Räder gut zu tun.
Wir genießen den Weg, passieren Garmans und erreichen die "Schlucht" des Garmannser Baches zum Litschgraben. Keine Angst, die "Schlucht" ist ein schön breiter Weg, man muss weder klettern noch Angst haben. Der Wind spielt mit den buntgefärbten Blättern. Und inmitten des Herbstszenarios krabbelt ein Feuersalamander seinen Weg. Er könnte der kleine Bruder unserer letzten Feuersalamanderbegegnung am Grünberg sein. So ein süßer Zwerg. Fasziniert bleiben wir stehen und schauen ihm bei seiner Wanderung zu.
Irgendwann wandern auch wir weiter und erreichen Litschgraben, eine kleine Ortschaft. Von hier geht es auf einem Straßenstück bis zu einem Marterl, von wo wir rechts der Beschilderung über Feldwege zum Weyberg folgen. Leider haben wir durch unsere nicht geplante Pause am Bauernmarkt keine Zeit mehr, um den 15 minütigen Abstecher zum "Luckerten Stein" zu machen. Auf der anderen Seite vielleicht besser, immerhin gilt der Höllenstein als Hexentreffpunkt. Und vielleicht verspeisen die gerade ihre Köstlichkeiten vom Samstagsmarktseinkauf? Nein, da wollen wir nicht stören, obwohl ich doch vor vielen Jahren zur Hexe "Octavia" geschlagen wurde.
Wir folgen den Wegweisern (übrigens 43 und 2, perfekt ausgeschildert) und kommen über den Hausberg zurück zum Ausgangspunkt. Noch schnell auf ein Mittagessen in der Gföhler Gastronomie und dann ab zu den Kittenberger Erlebnisgärten.
Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.
Strecke: 7,25 ohne Schwenker zum "Luckerten Stein"
Höhenmeter: 191
Tourbeschreibung: leicht
Höchster Punkt: 621 m
Wo geht es los? Wie kommt man hin?
Start und Ziel: Hauptplatz Gföhl
Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos. Wir standen auf Parkplatz 2 oberhalb des Hauptplatzes.
Öffentlich: Linienbus
Empfehlung für Gruppen: Wanderbusse ab 6 Personen bei CÄSAR
Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?
Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung
Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 2 ¼ Stunden
Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, jedoch wenige Rastmöglichkeiten gefunden.
Gastronomie entlang der Strecke: nein, aber in Gföhl, Öffnungszeiten beachten
Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:
Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert
Kinderwagen: nicht geeignet
Rollstuhl: nicht geeignet
Fahrrad: nicht geeignet
Hunde: an der Leine kein Problem.
Wegbeschaffenheit: Asphalt, Feldweg, Waldweg
Was noch wichtig/interessant ist: Samstag ist von März-Dezember Bauernmarkt. Und bei Parkplatz 2 ist eine öffentliche Toilette. An unserem Wandertag, geöffnet, sauber und kostenlos.
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Wanderung Nummer 297 seit 29.08.2020
Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos von Fotografin Renate
Wien, 12.11.2023