Ein BÄR-iges Patenkind und Ausflugsziel
Wie oft stelle
ich mir in einem Jahr eigentlich die Frage "was schenken"?
Gut, da wäre einmal Geburtstag, Muttertag, Weihnachten. Dazu kommen dann noch kleine Gesten der Liebe und Freundschaft. Und besondere Anlässe, die hier aber privat bleiben. Nun, voriges Jahr zu Weihnachten war es wieder soweit. "Was schenken?" Was schenken wir zwei Freundinnen, die eigentlich schon alles haben?
Nach einigen Recherchen im Internet kamen wir auf die grenzgeniale Idee: Ein Geschenk, das 365 Tage lang die Herzen erfreut und Gutes tut. Kurz gesagt, wir haben uns für eine Bären-Patenschaft entschieden. Und "unser" Bär lebt im Bärenwald in Arbesbach, einem tollen Ausflugsziel für die ganze Familie und Busgruppen. Wobei, bei diesem Geschenk steht ausnahmsweise nicht mein Busunternehmen CÄSAR, wobei dieses Gruppen von Klein bis Groß jederzeit ab Wien ins hohe Waldviertel bringt, an erster Stelle. Nein, das Geschenk soll die Herzen der bärenliebenden Damen erfreuen und gleichzeitig ein absolut sinnvolles Projekt der Organisation Vier Pfoten unterstützen.
Ein Besuch beim Patenkind
Vergangenes Wochenende war es endlich soweit und Frau Mag. Zederbauer empfing uns vor Ort. Wir wollten einerseits unser Patenkind "Emma" besuchen, andererseits uns überzeugen, dass das Geld auch dort angekommen ist, wo es dringend gebraucht wird. Eigentlich übernimmt man eine Patenschaft für einen Bären - wir selbst haben uns intern aus persönlichen Gründen auf die "Emma" geeinigt.
Bei einer hoch informativen Führung durften wird viel über die echten Kuschelbären erfahren. Seit nun über 20 Jahren werden hier im Waldviertel liebevoll ehemals gequälte und misshandelte Bären betreut. Derzeit dürfen hier Brumca, Tom, Vinzenz, Erich und natürlich Emma ihren Lebensabend in vollen Zügen genießen. Dank des liebevollen Betreuungsteams werden die Tiere wirklich gut auf den 14.000 m2 gehalten. Mich trifft es mitten ins Herz, als ich höre, dass die Bären hier zum ersten Mal im Leben einen Winterschlaf abgehalten haben. Ihre vorigen Besitzer (Zirkus- und Zooleute, sowie sogar Skiliftbetreiber) hielten die Tiere zur gewinnbringenden Belustigung von Gästen. Da blieb keine Zeit auf die natürlichen Eigenschaften Rücksicht zu nehmen. Wir stehen zu dritt in einem 12 m2 großen Raum, einstiger Lebensraum eines ausgewachsenen Braunbären. Meine Güte, wie bedrückend. Kaum vorstellbar, wie grausam der Mensch, der einzige Feind des Bären, mit diesen beeindruckenden Geschöpfen umgehen kann.
Sie will niemand mehr sehen
"Ausrangiert, abgeschoben, für den wirtschaftlichen Erfolg nicht mehr brauchbar, sind alte Bären", erzählt Frau Zederbauer, "dann werden die Tiere oft nur auf kleinstem Raum gehalten und vegetieren vor sich hin". Unter größtem Aufwand und oft erst nach jahrelangen schweren, zähen Verhandlungen und viel Überzeugungskraft, schafft es Vier Pfoten die Tiere zu befreien und ihnen einen bärenwürdigen Lebensabend zu ermöglichen.
Und die fünf, derzeit in Arbesbach lebenden Tiere, genießen sichtlich die, für sie sehr große Freiheit. Eine Auswilderung wäre ihr sofortiger Tod, da sie seit Kindheit an den Menschen gewöhnt sind. Ein tolles Team kümmert sich um die Hege und Pflege, beschäftigt die Tiere ständig. Schafft neue Entdeckungsmöglichkeiten, versorgt sie medizinisch so gut es geht und gibt ihnen unendlich viel Liebe. Mit Stolz berichtet Frau Zederbauer, dass viele Tiere hier wieder zu ihren eigentlichen Instinkten, wie eben dem Winterschlaf, zurückfinden.
Ein starkes Vorbild
Tom ist mit seinen 32 Jahren, seinen Krankheiten, aber seinem unbändigen Lebensmut ein wunderbarer Beweis, dass sich die Tiere hier wohl und geborgen fühlen. Obwohl er blind ist, Gelenksprobleme hat, gibt er sich nicht auf. Sein Blick geht ins Leere, aber seine Nase führt ihn auf den richtigen Weg. Es ist faszinierend, dieses Tier bei der Futtersuche zu beobachten. Zielsicher findet er seine Nahrung, die nach wie vor in seinem Areal versteckt wird.
Leckereien gehen immer
Emma und Erich, das Geschwisterpaar, sind noch sehr mobil und stark. Jeder sucht auf seine Art das beste Futter für sich. Dabei wendet jeder seine ganz speziellen Suchmethoden an und frisst vorab die Leckereien. So nimmt Erich z.B. die Birne, lässt aber den Apfel liegen. Ein beeindruckendes Erlebnis zu sehen, dass auch Tiere zuerst sich die besten Dinge aussuchen. Die Gurke dürfte Emma heute wohl nicht als erstes fressen wollen. Irgendwie sehe ich mich am Büffettisch... Aber lassen wir das.
Je länger ich den Tieren in Ruhe zuschaue, desto mehr weiß ich, dass unser Beitrag für die Patenschaft hier richtig angekommen ist.
Ein Besuch lohnt sich immer
Für die Besucher steht ein Rundwanderweg zur Verfügung. Auf Anfrage werden, wie für uns, kommentierte Führungen angeboten. Man kann auch alleine das Areal besuchen, Schautafeln stehen genügend zum Selbststudium zur Verfügung.
Mitbringen sollte man auf alle Fälle Geduld und Glück, denn den Tieren stehen viele, vom Besucher nicht einsehbare, Rückzugsorte zur Verfügung. Dieses Angebot finde ich besonders toll, obwohl ich mir als Tierfotografin natürlich wünsche, alle Bären in besten Posen zu erwischen. Aber Rückzugsorte für diese einst so geschundenen Kreaturen ist wohl eines der wertvollsten Geschenke, die man diesen liebenswerten echten Kuschelbären machen kann.
Und somit schließt sich mein Kreis, denn wir wären wieder beim Thema: "was schenken?". Aber jetzt weißt du eine tolle, nachhaltige, sinnvolle, lebenserhaltende, freudebringende Idee... Es muss nicht gleich eine Patenschaft sein, es hilft schon ein Ausflug in den Bärenwald, ein kleiner Einkauf im Shop. Denn das Geld wird natürlich für die Bären verwendet. Und die nächste Frage "was schenken" steht sicher bald wieder vor der Tür...
Transparenz: Werbung in
Zusammenarbeit und Absprache mit Bärenwald Arbesbach! Wir bedanken uns für die
persönliche Führung, die Zeit und die netten Gespräche. Bei diesem Text handelt es sich um
persönliche Erfahrungen in Zusammenarbeit mit unserem Partner. Werbende
Wirkung ist gewollt! Fotos von
Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at. Text bei Renate Stigler.