Pensionistensteig Schöpfl

Der Schöpfl liegt im Wienerwald, einer ausgedehnten bewaldeten Hügelkette im Osten Österreichs, südwestlich von Wien. Mit einer Höhe von 893 Metern ist er der höchste Berg im Wienerwald und ein beliebtes Ausflugsziel für Naturbegeisterte und Wanderer. 

Heimkehrerkreuz am Schöpfl
Heimkehrerkreuz am Schöpfl

Als wir in Forsthof beim ehemaligen Gasthaus ankommen, ist es für Ende April sehr frisch. Wir schließen unsere dicken Winterjacken bis zum Hals und los geht es. Über eine Asphaltstraße erreichen wir das Islandpferdezentrum Forsthof. Der eisige Wind spielt liebevoll mit den Mähnen der wunderschönen Tiere.

Kurz danach müssen wir uns entscheiden: Heinrich Gith Steig oder Pensionistensteig. Nun gut, bereits im Vorfeld habe ich gelesen, dass der Penionistensteig die moderatere Steigung, dafür etwas mehr Länge hat. Also nehmen wir mit unserer Wiener Großstadtwandererkondition die Pensionistenvariante.

Schon bald wird der Weg schmäler, immer wieder geht es über kleinere und größere Wasserstellen. Ich schätze, dass die immer da sind, da sich hier kleine Rinnsale bilden, das hat nichts mit Regenfall zu tun. Wir steigen über Steine und Wurzeln hinweg, während es ständig bergauf geht.

Langsam erkenne ich, dass Pensionistensteig nichts mit Pensionistenweg zu tun hat. Ohne ist diese Tour auch nicht wirklich, da möchte ich gar nicht wissen, was man beim Heinrich Gith Steig erlebt.

Ich danke dem Menschen, der die Schöpflrast inmitten des Wanderweges gestellt hat. Gut mitgedacht! Nach einer kleinen Pause geht es immer weiter bergauf. Jeder Schritt muss sitzen, also Wandererfahrung sollte man bei dieser Strecke auf alle Fälle mitbringen und Angst darf man auch keine haben. Teilweise ist der Abgrund recht nah, denn der Weg ist durch die kleinen Rinnsale oft etwas ausgewaschen, hügelig, steinig, gatschig und dadurch rutschig.

Beim Brunnen, wo sich beide Steige zusammenfinden, treffen wir auf einen einheimischen Wanderer, der milde über uns lächelt. Für ihn ist das alles ein Kinderspiel und der Pensionistensteig sogar nur fad. Der hat gut lachen, wir leben und arbeiten unter der Woche in der Wiener Großstadt, da gibt es keine Berge! Klar, der nette Wanderer ist dort aufgewachsen und klettert seit seinen Kindertagen auf und ab. Wir laufen halt seit Kindertagen auf der Kärntner Straße hin und her. Daher sagen wir immer, man sollte seine Wandergrenzen kennen und besonders Wanderberichte hinterfragen, ehe man sich selbst auf die Strecke begibt. Heute kämpfen wir nicht nur mit der stetigen Steigung, sondern ebenso mit der eisigen Luft und der Höhe, immerhin kommen wir schon bald auf knapp 900 m Seehöhe. Tja, Wien liegt auf 190 m.

Ehe wir den Wald verlassen tauchen wir in eine bizarre und eisige, wenn gleich sehr brüchige Welt ein. Ich lasse mal Fotos sprechen.

Noch ein kleines Stück bergauf bis zur 17 Meter hohen Matraswarte, benannt nach Franz Eduard Matras, dem ersten Präsidenten des Österreichischen Touristenklubs. Auf der Aussichtswarte bläst ein eisiger Wind, die Plattform ist glatt und rundherum knistert das Eis auf Ästen und Blättern, das in der Sonne zu brechen beginnt. Ein unglaubliches Naturspektakel. Die kalte Luft ermöglicht eine traumhafte Fernsicht bis in Wein- und Waldviertel, zum Schneeberg, der Rax und dem Ötscher. Ganz weit hinten sind Wien und sogar der Hochschwab und das Tote Gebirge.

Jetzt haben wir uns eine Mittagspause im Schöpfl-Schutzhaus verdient, ehe es am gleichen Weg wieder bergab geht.

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag.

Wir geben zu bedenken, dass sich bei Touren immer etwas ändern kann, wir übernehmen keine Haftung und halten nochmals fest, dass es ein Erfahrungsbericht von unserer Wanderung ist.

Unser Wanderdatum Sonntag, 21.04.2024

Angaben gefunden bei der Planung unserer Wanderung bzw. am Wandertag erlebt

Strecke: ca. 7 Km

Höhenmeter: 310

Höchster Punkt: 893 m

Tourbeschreibung: mittel

Start und Ziel: ehemaliges Gasthaus Forsthof an der L110

Anreise: Auto. Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: keine Ahnung, wir haben nichts gesehen

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Unsere Dauer. Gastronomie (Öffnungszeiten beachten). Markierung. Wegbeschaffenheit.

Unsere Dauer inkl. Fotos, einer kurzen Rast sowie Mittagspause im Schutzhaus: rund 4 Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: ja

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Asphalt, Waldboden, steiniger Pfad, Querung von Wasserstellen

Wanderung Nummer 327 seit 29.08.2020

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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